Rollrasen verlegen – so gelingt es


Nachdem ein Haus gebaut wurde, sollte das triste Baugrundstück möglichst schnell ein angenehmes Erscheinungsbild bieten. Ein Rasen darf auf keinem Grundstück fehlen. Allerdings dauert es immer einige Monate, bevor die Rasensaat aufläuft und zu einem prächtigen Rasen wächst. Deutlich schneller gelingt dieses Vorhaben durch das Verlegen eines Rollrasens. Dieser ist schon kurz nach der Fertigstellung benutzbar. Es ist auch gar nicht so schwer, einen Rollrasen zu verlegen. Lediglich ein paar Dinge müssen unbedingt beachtet werden. Besonders wichtig ist die sorgfältige Rollrasen Vorbereitung.

Ist dann auch noch eine Verlegeanleitung zur Hand, kann es auch schon losgehen. Welche Werkzeuge erforderlich sind und wie beim Verlegen des Rollrasens vorgegangen wird, erfahren Sie in den nachfolgenden Abschnitten. Doch vorweg sollte vielleicht schon erwähnt werden, dass es einfacher ist einen Rollrasen zu verlegen als einen neuen Rasen zu säen. Zuvor sollten aber ein paar entscheidende Dinge geklärt werden.

Alles auf einen Blick:

Welche Rasensorte soll es sein?

Es stehen unterschiedliche Arten von Rasen zur Auswahl. Diese richten sich in erster Linie an den gewünschten Nutzen. Es gibt Rasensorten, die stark belastbar sind und es gibt Sorten, die besonders schön aussehen. Daher ist zuvor immer eine Auswahl zu treffen. Sollen sich später die Kinder oder die Haustiere auf dem Rasen austoben, ist ein Sportrasen oder ein Spielrasen die beste Wahl. Dieser enthält Grasarten, die auch hohen mechanischen Ansprüchen problemlos standhalten.

Dann gibt es auch einen Rasen, der besonders in schattigen Gegenden gut wächst. Dieser wird mitunter auch als Schattenrasen bezeichnet. Der wächst zwar nicht so schnell, benötigt aber auch deutlich weniger Sonne, um ein kräftiges Grün zu entfalten. Besonders edel wirkt der Premiumrasen. Dieser besteht nur aus wenigen und manchmal sogar nur aus einer einzigen Grasart. Dadurch erscheint die komplette Rasenfläche in einem einheitlichen Grünton. Es treten weder Farbnuancen noch andere farbliche Abweichungen auf. Ein solcher Rasen wirkt besonders edel, ist aber auch sehr empfindlich und benötigt ein hohes Maß an Pflege.

Zum Verlegen vom Rollrasen Vorbereitungen treffen

Die vorbereitenden Maßnahmen sind in der Regel sehr umfangreich. Im ersten Schritt muss die Fläche eingeebnet werden. Insbesondere dann, wenn gerade ein neues Haus errichtet wurde, ist das gesamte Grundstück noch sehr hügelig. In diesem Zustand ist es nicht möglich, einen Rollrasen zu verlegen. Das Einebnen ist in einigen Fällen ziemlich aufwendig, weil größere Mengen Erdreich bewegt werden müssen. Um für den Rollrasen Vorbereitungen zu treffen, lohnt es sich daher, einen kleinen Radlader zu mieten. Damit geht die Arbeit leichter von der Hand.

Ist das vorhandene Erdreich gleichmäßig verteilt, erfolgt das Planieren. Diese Arbeit gelingt am besten mit einem Rechen. Dabei wird dann auch deutlich, um welche Art von Boden es sich handelt. Lehmiger Boden bietet eine hohe Festigkeit, doch er sorgt manchmal auch für Staunässe. Das verträgt der Rasen überhaupt nicht.

Die Bodenstruktur verbessern

Handelt es sich um einen lockeren Boden, braucht eigentlich nicht mehr so viel gemacht werden. Ein lehmiger Boden sollte jedoch zunächst mit Sand vermengt werden. Am einfachsten gelingt diese Arbeit, wenn eine dünne Schicht Sand auf dem Erdboden gleichmäßig verteilt wird. Darüber kann dann auch gerne noch eine Schicht mit Komposterde verteilt werden. Anschließend wird dann alles mit einem Spaten umgegraben. Zur Bearbeitung einer größeren Fläche ist eine Gartenfräse oder eine Motorhacke äußerst hilfreich. Mit diesen Geräten wir der Lehm mit dem Sand sowie mit dem Kompost bestens vermischt.

Nachdem der Boden gut durchmischt ist, muss er nochmals planiert werden. Dabei sollten Sie sehr sorgfältig vorgehen, weil sich Unebenheiten nach dem Verlegen des Rollrasens nicht mehr beseitigen lassen. Recht einfach gelingt das Planieren, indem die Fläche zweimal in einem rechten Winkel mit einem Rechen bearbeitet wurde. Falls dabei noch irgendwelche Reste von Wurzeln oder vielleicht auch Steine zum Vorschein kommen, müssen diese unbedingt von der Fläche entfernt werden

Die Fläche verdichten und den Boden düngen

Mit einer Rasenwalze, die es in fast jedem Baumarkt zum Leihen gibt, erfolgt eine gleichmäßige Verdichtung des Bodens. Die Walze sollte zuvor mit Wasser befüllt werden, damit sie ein ausreichend hohes Gewicht erzielt. Es empfiehlt sich, mit der Rasenwalze einmal in Längs- und ein weiteres Mal in Querrichtung zu arbeiten.

Wenn diese Arbeit erledigt ist, kann eine erste Düngung erfolgen. Dazu sollte ein stickstoffhaltiger Rasendünger verwendet werden. Dieser wird gleichmäßig auf der Fläche verstreut. Optimal ist eine Mange von etwa 20 Gramm pro Quadratmeter. Die Menge muss jedoch nicht exakt abgewogen werden. Sie entspricht ungefähr die Menge, die in eine Hand passt. Wer es ganz genau machen möchte, nimmt einen Streuwagen zur Hilfe. Dieser verteilt das Düngemittel mit hoher Präzision.

Den Rollrasen verlegen

Der Untergrund sollte zunächst stark angefeuchtet werden. Es dürfen sich aber keine Pfützen gebildet haben. Bevor der Boden wieder abtrocknet, sollte der Rollrasen ausgelegt werden. Die Kunst besteht in erster Linie darin, möglichst den Boden nicht zu betreten. Daher kann die erste Bahn von außerhalb der Rasenfläche abgerollt werden. Zum Verlegen der zweiten Bahn legen Sie dann einfach etwas breitere Bretter auf den bereits verlegten Rollrasen. Diese verteilen die Last, sodass keine Fußabdrücke entstehen. Auf diese Weise wird dann eine Bahn nach der anderen abgerollt. Die Kanten müssen so eng wie möglich nebeneinanderliegen, damit keine Spalten auftreten. Am Ende der Fläche lässt sich der Rollrasen recht einfach mit einem Cuttermesser auf die jeweilige Länge kürzen. Die nächste Bahn beginnt dann mit dem Abschnitt der vorherigen Bahn. Dadurch werden die unansehnlichen Kreuzfugen vermieden.

Den frisch verlegten Rollrasen walzen

Nachdem alles so liegt wie geplant, muss die Rasenfläche gewalzt werden. Das können Sie gerne mehrfach wiederholen. Dadurch verbinden sich die Wurzeln des Rollrasens schneller mit dem Untergrund. Sofern Sie mit einer Rasenwalze arbeiten, können Sie die Rasenfläche auch wieder ohne Bretter betreten. Durch das Walzen wird die Oberfläche so stark verdichtet, dass Fußabdrücke nicht mehr sichtbar werden.

Nach dem Walzen sollten Sie die gesamte Fläche gut wässern. Eine Faustregel besagt, dass etwa 20 Liter pro Quadratmeter erforderlich sind. Die erforderliche Wassermenge hängt aber auch immer ein wenig von der aktuellen Wetterlage ab. An sehr heißen und trockenen Tagen ist eine deutlich größere Wassermenge nötig als an kühlen und feuchten Tagen. Ob das Wässern ausreichend war, können Sie aber ganz leicht überprüfen. Dazu heben Sie den Rollrasen an einem Ende ein kleines Stückchen an. Ist er vollständig durchnässt, reicht die Bewässerung aus. Ist er jedoch an der Unterseite noch trocken, muss noch etwas nachgewässert werden

Verlegeanleitung bei einem vorhandenen Rasen

Es gibt auch Rasenflächen, die nicht mehr schön aussehen oder total verunkrautet sind. Diese sind zumeist auf Grundstücken zu finden, die lange Zeit leer standen. Eine mangelnde Rasenpflege führt meistens dazu, dass Unkraut und Wildwuchs überhandnimmt. Wird dieses dann beseitigt, fallen große Lücken im Rasen auf. Kleinere Schäden dieser Art lassen sich zwar meistens mit einem geringen Aufwand wieder ausbessern. Sind die Schäden jedoch großflächig, ist die Neuanlage des Rasens auf jeden Fall die bessere Wahl. Die Vorgehensweise ist in etwa ähnlich, wie bei der kompletten Neuverlegung. Es gibt jedoch Unterschiede bei der Vorbereitung.

Der alte Rasen muss zunächst vollständig ausgegraben werden. Optimal ist es, ihn in einer Tiefe von etwa 20 Zentimetern vollständig zu entfernen. Bei kleineren Flächen gelingt die Arbeit mit einem Spaten. Muss der Rasen jedoch auf einer größeren Fläche abgetragen werden, kann ein Minibagger äußerst hilfreich sein. Ein solches Baugerät kann sich jeder für einen Tag oder auch für ein ganzes Wochenende zu einem günstigen Preis ausleihen. Es fällt aber eine große Menge an Erdreich an. In den meisten Fällen ist es nicht möglich, den kompletten Erdaushub auf dem eigenen Komposthaufen zu entsorgen. Auf einer Fläche von 100 Quadratmetern fallen schon etwa 20 Kubikmeter Erdaushub an. Der Erdaushub kann aber bei fast jedem Kompostierungswerk abgegeben werden. Anschließend muss in etwa die gleiche Menge wieder aufgefüllt werden. Dazu eignet sich besonders gut gesiebter Mutterboden. Dieser ist zwar nicht besonders teuer, aber es fallen mitunter hohe Transportkosten an. Zudem muss der neue Mutterboden auch gleichmäßig auf der Fläche verteilt werden. Ist das geschehen, kann der Rollrasen genauso verlegt werden, wie auf einem neu her gerichteten Grundstück. Die Vorgehensweise unterscheidet sich nicht von der weiter oben beschriebenen.

Es gibt auch einige Grundstückseigentümer, die sich das Abtragen der verunkrauteten Rasenfläche ersparen möchten und stattdessen, die Fläche mit einem Totalherbizid behandeln. Von dieser Vorgehensweise wird jedoch dringend abgeraten. Ein Herbizid tötet zwar innerhalb weniger Tage alles ab, aber es verbleibt noch mehrere Monate im Boden. Nehmen dann später die Wurzeln des neu verlegten Rollrasens Rückstände des Herbizids auf, dann werden auch die neuen Pflanzen sofort abgetötet.

Beim Rollrasen verlegen Jahreszeit beachten

Vielleicht fragen Sie sich ja auch schon, welche Jahreszeit sich am besten eignet, um den Rollrasen zu verlegen. Grundsätzlich kann ein solcher Rasen zu jeder Zeit verlegt werden, in denen keine Minusgrade herrschen. Vorteilhaft ist es jedoch, den Rollrasen im zeitigen Frühling zu verlegen. Der April eignet sich besonders gut, wenn nicht mehr mit Nachtfrösten zu rechnen ist. Im Zweifelsfall ist es empfehlenswert, lieber bis zum Mai zu warten. Der Vorteil beim frühen Verlegen des Rollrasens besteht darin, dass es im Frühling bei allen Pflanzen immer einen starken Wachstumsschub gibt. Während der Vegetationsperiode werden die Graspflanzen im Laufe des Sommers so kräftig, dass sie die ersten Nachtfröste im Herbst unbeschadet überstehen können.

Prinzipiell besteht aber auch die Möglichkeit, den Rollrasen im frühen Herbst zu verlegen. Nur dann muss ein etwas anderer Dünger verwendet werden. Zur Düngung sollte vielleicht noch eine nähere Erklärung folgen.

Die gezielte Düngung des Rollrasens

Während der gesamten Vegetationsperiode benötigt der Rasen immer ausreichend viel Stickstoff. Dieser ist auch ein wesentlicher Bestandteil in einem sogenannten Volldünger. Im Gartencenter oder auch in vielen Baumärkten sind speziell auf den Rasen abgestimmte Düngermischungen erhältlich. Beim Kauf sollten Sie darauf achten, ob es sich um einen Frühlingsdünger oder einen Herbstdünger handelt. In einem typischen Herbstdünger befindet sich nur ein geringer Anteil an Stickstoff, aber dafür ein deutlich höherer Anteil an Kalium. Der Grund dafür ist, dass Stickstoff ausschließlich für das Wachstum benötigt wird. Doch während der Winterzeit wächst der Rasen nicht. In dieser Zeit ist Kalium wichtig, weil es die Pflanzenzellen stärkt. Dadurch sind sie weniger empfindlich gegenüber niedrigen Temperaturen. Aufgrund der verstärkten Zellwände halten die Grashalme auch stärkeren mechanischen Beanspruchungen stand. Diese treten im Winter unter anderem auch durch hohe Schneelasten auf.

Ein weiterer Aspekt ist, dass es unter einer Schneedecke wenig Licht und Sauerstoff gibt. Das ist ideal für einen Pilz, der daher auch als Schneeschimmel bezeichnet wird. Dieser befällt aber nur schwache Graspflanzen. Auch deshalb ist es so wichtig, den Rasen im Winter mit ausreichend viel Kalium zu versorgen.

Wann sollte der neue Rollrasen zum ersten Mal gemäht werden?

Es dauert immer ein paar Tage, bis der Rollrasen mit dem Wachsen beginnt. Daher sollte er auch nicht sofort gemäht werden. Die Grashalme sollten schon eine Länge von etwa zehn Zentimeter aufweisen, bevor sie das erste Mal mit dem Rasenmäher bearbeitet werden. Insbesondere beim ersten Schnitt ist darauf zu achten, dass ein sehr scharfes Rasenmähermesser verwendet wird. Empfehlenswert ist es, das Messer zuvor zu schärfen. Ein stumpfes Messer richtet an den noch recht empfindlichen Grashalmen Schäden an. Dadurch wird das Nachwachsen im erheblichen Maße beeinträchtigt.

Die Schnitthöhe richtet sich nach der Rasensorte. Bei einem Sport- und Spielrasen sollte die Schnitthöhe auf vier Zentimeter eingestellt werden. Beim Mähen eines Premiumrasens ist eine Schnitthöhe von fünf Zentimetern optimal. Ein Schattenrasen sollte lieber nicht so kurz gemäht werden. Daher ist eine Schnitthöhe von mindestens sechs Zentimeter am besten geeignet. Der Rasenschnitt sollte dann regelmäßig, etwa einmal pro Woche erfolgen. Dadurch wird der Rasen insgesamt etwas dichter und auch deutlich kräftiger.

Den Rollrasen richtig wässern

Wie bereits erwähnt, ist nach dem Rollrasen Verlegen zunächst eine kräftige Wässerung unbedingt erforderlich. Anschließend sollte die Wässerung immer an dem aktuellen Wetter angepasst werden. Auf jeden Fall benötigt ein neu angelegter Rasen deutlich mehr Wasser als ein älterer Rasen. Das liegt daran, weil sich die Wurzeln noch nicht so tief ins Erdreich vorgearbeitet haben. Ältere Pflanzen haben sehr viel längere Wurzeln. Dadurch sind sie in der Lage, bei trockener Witterung auch noch Wasser aus tieferen Erdschichten aufzusaugen. Diese Fähigkeit haben junge Graspflanzen noch nicht. Daher müssen sie im ersten Jahr nahezu täglich gewässert werden. Es wäre doch sehr schade, wenn sie schon kurz nach dem Rollrasen verlegen aufgrund von Wassermangel absterben. Dann wäre zudem die aufwendige Rollrasen Vorbereitung völlig vergebens.

Besondere Vorteile eines Rollrasens

Im direkten Vergleich zu einem manuell gesäten Rasen bietet der Rollrasen mehrere Vorteile. Die Fläche des geplanten Rasens lässt sich einfach ausmessen. Danach kann die erforderliche Menge Rollrasen bestellt werden. Wie bereits ausführlich beschrieben, ist das Rollrasen verlegen einfach. Ein weiterer Vorteil besteht aber auch darin, dass sich auf der frisch verlegten Rasenfläche nicht so schnell Unkraut ansiedeln kann. Bei einem gesäten Rasen dauert es immer einige Wochen, bis die Grassamen auflaufen. In der Zwischenzeit haben sich in der Regel schon andere Pflanzen angesiedelt, die keiner auf seinem Rasen haben möchte. Diese Gefahr besteht bei einem Rollrasen nicht, sofern die Rollrasen verlegen Anleitung beachtet wird.