Ameisen bekämpfen oder umsiedeln


Kaum etwas stört den ambitionierten Hobbygärtner so sehr, wie ungebetene Gäste. Zu diesen zählen neben Blattläusen an den Pflanzen manchmal auch Ameisen. Schnelles Handeln ist oft gefragt, da diese Tiere zwar einerseits für das Ökosystem nützlich sind, andererseits jedoch den gepflegten Rasen schädigen können.
Doch was können Sie tun, wenn Sie ein Ameisennest in Ihrem Garten entdecken?

Alles auf einen Blick


Stören die Ameisen wirklich?

Ameisen sind ein wichtiger Teil des Ökosystems. Sie sind nicht nur eine Nahrungsquelle verschiedener Vogelarten, sondern werden auch nicht umsonst die Polizei des Waldes genannt. So erledigen sie lästige Aufräumarbeiten und befreien Wald und Wiese von verendeten Tieren und pflanzlichen Abfällen. Daher sind Ameisen nicht als Schädlinge zu bezeichnen, sondern als Nützlinge, solange sie sich nicht auf den Weg ins Haus machen, um dort die Vorräte zu plündern.
Im heimischen Rasen allerdings können sie durchaus Schäden anrichten, weshalb sie dort oft nicht gern gesehen sind. Sie beschädigen die Bodenstruktur, so dass Pflanzen nicht mehr gut gedeihen. Weiterhin lieben sie die zuckrige Milch von Blattläusen, weshalb sie diese vor deren Fressfeinden, den Marienkäfern, beschützen. Nun muss der heimische Gärtner die Ameisen bekämpfen – und damit zur Chemiekeule greifen. 
Dies muss allerdings nicht sein, denn es gibt viele bewährte Hausmittel gegen Ameisen.

Ameisen umsiedeln

Bevor Sie chemische Mittel oder auch Hausmittel verwenden, versuchen Sie es zunächst mit dem Umsiedeln der Ameisenkolonie. Dazu können sie den sogenannten Blumentopftrick anwenden.
Weichen Sie einen Tontopf mehrere Stunden lang in Wasser ein, bis sich das Material komplett vollgesogen hat. Danach stopfen Sie den Blumentopf mit Zeitungspapier oder Heu aus. Geben Sie etwas Marmelade oder Zucker dazu, damit die Ameisen effektiver angelockt werden. Nun stellen Sie den Topf mit der Öffnung nach unten in die Nähe des Ameisennests oder der Ameisenstraße und warten Sie mehrere Tage. Jedoch sollten die Ameisen in den Tontopf umgezogen sein.
Mit Hilfe einer Schaufel oder eines anderen flachen Gegenstandes können Sie dann die Öffnung des Topfes verschließen und die Ameisen bequem an einen anderen Ort im Garten setzen, damit sie dort eine neue Kolonie gründen können. Müssen Sie den Topf im Auto transportieren, um die Ameisen im Wald auszusetzen, denken Sie daran, diesen zunächst in einen dichten Behälter zu legen.
Verwenden Sie beim Blumentopftrick am besten Handschuhe und lange Kleidung.

Auf natürlichem Weg Ameisen bekämpfen

Möchten Sie die Ameisenkolonie nicht vollständig umsiedeln, sondern lieber Hausmittel gegen Ameisen einsetzen, können Sie dies durch natürliche Duftstoffe tun, denn die Tiere sind sehr geruchsempfindlich. Bilden sie eine Ameisenstraße, tun sie dies durch Duftstoffe, die sie auf dem Boden hinterlassen und denen die anderen Tiere folgen. Diese Tatsache können Sie sich zunutze machen und die hinterlassene Duftspur unterbrechen. 
Sprühen Sie Essig, Teebaumöl oder Zitrone auf die Ameisenstraße und das Nest. Auch Zimtstangen sind ein bewährtes Hausmittel gegen Ameisen. Diese können Sie, neben Zimtpulver, ebenfalls auf die Ameisenstraße und das Nest geben.
Alternativ können Sie verschiedene Kräuter anpflanzen, deren Duft ebenfalls die Ameisen vertreiben wird. Hierzu eignen sich besonders Lavendel, Thymian, Majoran, Salbei und Pfefferminze. Diese Pflanzen sorgen nebenbei für ein wundervoll duftiges Flair in Ihrem Garten.

Nematoden

Zu den natürlichen Fressfeinden der Ameisen gehören die Nematoden. Mittlerweile zählen diese zu den Mitteln der Wahl, um Ameisen zu bekämpfen, wenn die oben genannten Duftstoffe keine Wirkung zeigten. Diese Mittel können Sie in Internetshops erstehen. Stellen Sie nach der Lieferung eine Suspension mit den Nematoden her und geben Sie diese direkt in die Gänge des Ameisennests. Auch in der Nähe Ihrer Terrasse oder Ihres Hauses können Sie die Nematoden beruhigt einsetzen, da diese rein natürlich sind und hierbei keine chemischen Substanzen verwendet werden.

Sind chemische Mittel wirklich nötig?

Schlagen alle natürlichen Versuche, die Ameisen zu vertreiben, fehl, können Sie selbstverständlich zur Chemie greifen. Allerdings sollte in Zeiten des Insekten- und somit auch Vogelsterbens ein solcher Einsatz wohlüberlegt sein. Oft töten chemische Substanzen nicht nur die Ameisen, sondern auch andere Nützlinge. Außerdem sickern chemische Mittel in den Boden und vergiften auch diesen, zum Teil für Jahrzehnte. Haben Sie Kinder, sollten Sie erst recht kein chemisches Mittel verwenden, denn gerade für die Kleinsten sind solche Substanzen extrem gefährlich.
Entscheiden Sie sich dennoch dafür, wählen Sie am besten solche Mittel, die zeitverzögert wirken. Das sind Substanzen, die von den Ameisen ins Nest getragen und dort an die Königin und die Larven verfüttert werden. So entledigen Sie sich nicht nur der Arbeiterameisen, sondern gleich der ganzen Kolonie.
Wie auch immer Sie sich entscheiden, denken Sie daran, dass Ameisen einen wichtigen Dienst an unserem Ökosystem verrichten. Bevor Sie versuchen, die Tiere zu töten, greifen Sie zunächst zu den natürlichen Mitteln.

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