Zweckmäßige Rasenarten und Rollrasen für ein gepflegtes Grundstück


Heutzutage ist es keine Schwierigkeit mehr, binnen kurzer Zeit eine nackte Bodenfläche mit einer attraktiven, widerstandsfähigen Grasnarbe zu züchten. Wem das Ansäen und das Harren auf ein solches Resultat zu lange dauert, der kann auf einen hochwertigen Rollrasen mit mehreren Grasarten zurückgreifen.

Als typische Grassorten auf einen Blick:


Rotschwingel

Die Rasenart Rotschwingel oder Festuca Rubra ist in den meisten Rasensamen-Mischungen enthalten. Das Festuca Rubra ist vielerorts auch als Deutsches Weidegras bekannt. Die zur Familie der Poaceae oder Süßgräser gehörigen Pflanzen wird zur Gattung der sogenannten Schwingel gezählt. Das Gras kann in unterschiedlichen Ausprägungen wachsen.
Es kann Ausläufer treiben und sich weitflächig verbreiten oder begrenzte Horste bilden. Im Unterschied zu anderen Rasenwuchsformen zeichnen sich die Rotschwingelhorste durch Halme aus, die sehr eng nebeneinander stehen, was zu einer hohen Dichtigkeit der Grasnarbe beiträgt. Daraus resultiert wiederum eine ausgezeichnete Widerstandsfähigkeit.

Rotschwingel der vorwiegend Horste bildenden Sorte prägen eine gleichmäßige Grasnarbe mit optisch ansprechendem Rasenbild aus. Im Gegensatz dazu lassen sich mit dem Ausläufer entwickelnden Rot-Schwingel auf ganz natürliche Weise Unregelmäßigkeiten und Schadstellen im Rasen ausgleichen.
Das hat den Grund, dass aus einem dementsprechenden Saatgut überwiegend schmal- und feingliedrige Halme hervorgehen. Die Ausläufer aus den Pflanzen können als überaus kurz beschrieben werden.
Die Horste des Rotschwingelrasens sind insbesondere zum Bedecken kahler Areale geeignet. Für einen Teppich- oder Zierrasen oder als Weidegrund für Tiere kann Rotschwingel daher empfohlen werden. Der Rotschwingel keimt problemlos aus und wächst in relativ kurzer Zeit kräftig heran. Dieser Effekt kann durch ein regelmäßigen Mähen und einen extrem kurz gehaltenen Rasenschnitt zusätzlich forciert werden. In der Praxis erweisen sich zahlreiche Rasenarten als äußerst empfindlich gegenüber dieser Pflegemaßnahme. Das ist beim Rotschwingelrasen nicht so, denn die Grasnarbe kann sich erstaunlich rasch regenerieren und sich erholen.
Aufgrund der geringen Ansprüche und der winterharten Eigenschaft des Rotschwingels ist die Verbreitung groß. Die Bodenverhältnisse können durchaus verschieden sein, denn das Rotschwingelgras kommt mit den unterschiedlichsten Beschaffenheiten zurecht. Auch in schattigen Bereichen ist ein sattgrüner, dichter Wuchs erzielbar. Natürlich ist ein zusätzliches Düngen des düngerfreundlichen Rasens immer ein Wachstumsschub. Bei gemischtem Rasen muss allerdings darauf geachtet werden, dass Gräser mit einem geringen Bedarf an Nährstoffen den Rotschwingelrasen nicht verdrängen.

Der Rotschwingel ist ein Gras, das:

  • anspruchslos und mit kargem Boden zufrieden ist
  • eine dichte, feinhalmige Grasnarbe erzeugt
  • sich gut regenerier
  • einen ausdauernden Wuchs und eine lange Lebensdauer hat
  • mit einer natürlichen, einfache Pflege zufrieden ist
  • keine zu große mechanische Belastung verträgt
  • gegenüber anderen Rasen nur eingeschränkt konkurrenzfähig ist
  • vielseitig verwendet werden kann

Die Strapazierfähigkeit des Rotschwingels leidet insbesondere unter extremen Beanspruchungen, aus hoher Trittbelastung resultieren. Für einen Spiel- oder eine Sportrasenbewuchs ist der Rotschwingelrasen zu empfindlich. Günstig ist diese Rasenvariante allerdings als „Lückenfüller“ für eine ausgedünnte, kahle Grasnarbe. Schon bald nachdem die ersten Hälmchen sprießen, hat sich die Grasnarbe fest und undurchdringlich geschlossen. Auf einem trockenen Boden oder auf magerem Untergrund gedeiht der Rotschwingel problemlos. Das resultiert aus seinem minimalen Bedarf an Wasser. Der Rotschwingelrasen muss daher nicht permanent beregnet werden, was auch ein entscheidender wirtschaftlicher Vorzug ist.
Um an Grasarten wie dem Rotschwingelrasen lange Freude haben zu könne, sollte dieser als Schattenmischung ausgesät oder als Rollrasen verlegt werden. Dann können die k

Weidelgras/Deutsches Weidelgras

Auch unter den Rollrasen und bei den Sämereien finden die Interessenten Grasarten wie das Deutsche Weidelgras. Es ist mit Abstand eines der beliebtesten Gräser unter privaten Hobbygärtnern und unter den Profis. Aufgrund seines unvergleichlich rasanten Wachstums und seiner positiven Eigenschaften ist das Weidel-Gras eine bewährte Grasversion.
Das Süßgras, das wegen seiner biologische Eigenheiten als einkeimblättriges Gewächs bezeichnet wird, ist eine Blütenpflanze. Dem ambitionierten Rasenfreund wird vielleicht noch nicht aufgefallen sein, dass durch das Kurzhalten der Grasstengel die Blütenstände immer wieder verloren gehen. Aus ihnen stammt eigentlich der kostbare Samen. Optimal sind Samenmischungen und Rollrasen mit Kombinationen aus Gräsern, weil das Weidelgras ganz für sich allein nur wenige Anwendungen findet.
Deutsches Weidelgras eignet sich hervorragend als Untergras, das bereits im Frühjahr erste frische Triebe zeigt. Schon im Mai bis Mitte Juni fängt diese Rasenart mit dem Blühen an. Häufig ist das Weidelgras als „Wildwuchs“ an Wegrändern und auf Plätzen zu finden. Künstlich ausgesät verbreitet es sich ausgezeichnet als Sportrasen und Spielrasen sowie auf vielseitig genutzten Grünanlagen und auf Parkflächen. Um eine durchgehende Begrünung zu erzielen, wird das Weidelgras als Nachsaat gern ausgewählt. Für die Viehzucht ist es wegen seiner hohen Nährstoffgehaltes als reichhaltiges Futter vorteilhaft.

Das Deutsche Weidelgras ist charakterisiert durch:

  • ausdauernden, widerstandsfähigen Wuchs
  • mehrfache Blütenbildung
  • ständige Regeneration
  • Horstausprägung aus kurz gewachsenen Ausläufern
  • minimale Empfindlichkeit gegenüber Frost
  • begrenzte Einsatzfähigkeit
  • Eignung als perfekter Rasenbildner
  • Strapazierfähigkeit und dichten Wuchs
  • erstaunliche Trittfestigkeit

Das Weidelgras breitet sich zügig aus und erobert sogar die nährstoffärmsten, kargsten Flächen. Trotzdem ist es nicht einfach, die komplette Rasenfläche mit Weidelgras zu erhalten. Das hat mit der enormen Horstbildung zu tun. Diese stören nicht nur das gleichmäßige Erscheinungsbild, sondern auch die Bewirtschaftung. Wer sich einen schmucken Haus- oder Zierrasen wünscht, der sollte eine normale beziehungsweise durchschnittliche Güte des Bodens mit möglichst wenig Stickstoff haben.
Hinsichtlich der Kältesensibilität kann es in kalter Witterung durchaus zu einem Absterben bestimmter Zonen kommen. Auch unter einer anhaltenden Schneedecke leidet der Weidelgrasrasen. Infolge dessen entsteht der Schneeschimmel. Das zeigt sich deutlich an einer Ausdünnung und an einer Lückenhaftigkeit der Grasnarbe. Befindet sich das Weidelgras jedoch in Lagen, in denen die Kälte nicht allzu extrem ist, kann es kurze Frostperioden unbeschadet überdauern.
Wegen des geringen Aufwandes an Pflege und der langen Lebensdauer ist beim Weidelgras auch der finanzielle Aspekt nicht zu vernachlässigen.

Wiesenrispe

Die winterharte Wiesenrispe ist aufgrund ihrer botanischen Eigenschaften eines der bedeutendsten Gräser für einen stabilen, tragfähigen Untergrund. Besonders vorteilhaft ist die relativ schnelle Ausläuferentwicklung. Diese verläuft unter oder innerhalb der Grasnarbe, sodass ein extrem dichtes Geflecht entsteht. Das ist ideal für eine zügige Narbenbildung und eine baldige Regeneration des Rasens.
Das Wiesen-Rispengras ist ein Süßgras, das mehrjährig wächst und unter günstigen Bedingungen etwa 25 bis 65 cm hoch werden kann. Das satt grüne Gras verfügt über schmale Blätter, die im Durchschnitt zirka 5 mm breit werden. Allerdings kommt diese Grasart in mannigfaltigen Ausprägungen vor. Innerhalb der jeweiligen Wachstums- und Entwicklungsperioden verändern sich die Farben der Blätter und neigen später eher zu einem Graugrün. An der Rispe befinden sich winzige Ähren, an denen die Deckspelzen mit den Samenständen angelegt sind. Bemerkenswert sind die zahlreichen Blätter, die beim Vergleich mit der Masse an Halmen überwiegen.
Wichtig vor der Aussaat ist der Aspekt, dass der Wiesenrispen-Rasen während des Blühens ein häufiger Verursacher von Heuschnupfen ist. Das sollte vor dem Kauf des Rollrasens oder des Samens beachtet werden.
Im Gegensatz zu zahlreichen anspruchsvollen Grassorten gedeiht die Wiesenrispe vorzüglich auf feuchten Untergründen. Das heißt, dass der Rasen beispielsweise auf feuchten Moor- und Mineralböden optimal wächst. Sie liebt eine lehm- und humushaltige Bodensubstanz. Auch als nährstoffreiches Weidegras ist die Wiesenrispe gerade in Lagen mit langen Winterfrösten eine sinnvolle Bodenbedeckung, die sich auch als Futter eignet. Durch ein regelmäßigen Mähen und Abgrasen nimmt der Wuchs der Wiesenrispe zu. Handelt es sich um einen Boden mit anhaltender Staunässe oder um einen Sandboden mit saurem pH-Wert, hat es die Wiesenrispe schwer.

Weitere Besonderheiten der Wiesenrispe sind:

  • Aussaat nicht unter 2 cm Tiefe
  • langsames Keimverhalten (etwa 15 bis 26 Tage)
  • robuster, nachhaltiger Rasen
  • sehr belastungsfähig
  • benötigt viel Licht und gut belüftete Untergründe
  • verträgt längere Trockenheit
  • Förderung der Ausläufer durch regelmäßigen Rasenschnitt

Ein einmal angegangener Rasen zeichnet sich durch eine hohe Mähverträglichkeit aus. Er dankt es mit einer reichlichen Ausläuferbildung. Die Wiesenrispe ist hierzulande weit verbreitet, weil sie sich problemlos an unterschiedliche klimatische und Bodenverhältnisse abstimmen kann.
Saatgut oder Rollrasen mit langjährig wachsender Wiesenrispe wird gern für die Herstellung eines dauerhaften Grünlandes eingesetzt.
Wie die Grasnarbe des Deutschen Weidelgrases, so zählt auch der Wiesenrispenrasen zu den stark belastungsfähigen Gebrauchsrasen. Gebrauchsrasen sind äußerst widerstandsfähig und können ein permanentes Betreten durchaus verkraften. Das schnellwüchsige Wiesenrispengras ist daher für klassische Grundstücksrasen um Wohnhäuser eine lohnenswerte Alternative. Außerdem verursacht diese Rasenart wenig Pflegeaufwand. Es genügt, wenn der Wiesenrispenrasen ungefähr 7 bis 20 Schnitte jährlich erhält.

Die Ausläufer, die auch als Kriechtriebe bezeichnet werden, sind überaus lang und verzweigen sich oftmals über mehrere Meter. Auf diese Weise kann sich die Wiesen-Rispe im Boden verankern. Das ist insbesondere an Hanglagen ein Vorteil. Viele Gebrauchsrasen auf Golf- und Fußballplätzen sowie auf Spielflächen enthalten einen hohen Anteil an Wiesenrispen-Pflanzen. Um einen verlegbaren Rollrasen zu erzeugen, kann auf einen gewissen Anteil an Wiesenrispengras meist nicht verzichtet werden.

Rotes Straußgras

Neben Grasarten wie den Wiesenrispen- und dem Weidelgräsern ist das attraktive Rote Straußgras äußerst beliebt. Es ist ein Süßgras und gehört zur Gattung der sogenannten Straußgräser.
Wer sich für Grasarten wie das Rote Strauß-Gras entscheidet, wird über die enorme Veränderlichkeit des als Rispengras klassifizierten Rasens erstaunt sein. Obwohl es auf der ersten Blick recht zart erscheint, ist es doch durch einen kräftigen, ausdauernden Wuchs charakterisiert.
Die überwiegend in Büscheln gedeihenden Pflanzen werden im besten Fall bis zu 60 cm hoch. Die im Gegensatz zur Wiesen-Rispe extrem kurzen Kriechtriebe begünstigen eine Horstbildung. Die Blättchen sind recht klein und schmal.
Wie viele andere Rasenarten auch, so ist liegt die Hochzeit der Blüte beim Roten Strauß-Gras hauptsächlich in den Sommermonaten. Das zeigt sich anhand der im Juni und im Juli erscheinenden Blütenständen. Typisch sind die locker verzweigten, rispenartigen Blütenstände mit den Samen. Die rötlich-violette Färbung der Samenähren ist die Basis für die hübsche Optik des Roten Strauß-Grases. Die auffälligen Halmtriebe bleiben aufrecht.
Das Rote Strauß-Gras stellt wenige Ansprüche an Klima und Boden. Es ist zudem schnittverträglich. Die Grasnarbe wächst relativ langsam, sodass der Zuwachs und die Umfangsvermehrung über einen längeren Zeitraum erfolgen. Ein Nachteil des Roten Straußgrases ist dessen Anfälligkeit gegenüber Pilzsporen.

Weitere Vorteile des Roten Straußgrases sind:

  • verträgt gut Schatten
  • prägt schnell und intensiv kräftige Kriechtriebe aus
  • gehaltvolles Futtergras
  • Genügsamkeit bezüglich der Bodengüte und des Standortes
  • eingeschränkt konkurrenzfähig gegenüber anderen Gräsern
  • gutes Ziergras
  • rasche Narbenbildung
  • hübsch anzusehende Halmtriebe

Die Wurzeln des Roten Strauß-Grases können den Boden bis in eine Tiefe von 60 cm durchdringen. Das ist ein Grund für die enorme Widerstandsfähigkeit und die Dichtigkeit des Rasens. Böden, die durch eine magere, nährstoffarme Oberschicht gekennzeichnet sind, stellen für das Rote Straußgras kein Wuchshindernis dar.
Die Wurzeln holen die benötigten Nährstoffe und das Wasser auf den darunter befindlichen Erdschichten. Böden mit humöser Beschaffenheit sind daher ebenso vorteilhaft wie Steingrus- und sandige Untergründe. Rasenfreunde, die großen Wert auf abgerundetes, homogenes Erscheinungsbild der Grasnarbe legen, werden am Roten Strauß-Gras mit Sicherheit ihre Freude haben.
Grundstücke, die stark mit Bäumen besetzt sind, lassen sich erfolgreich mit dem rötlich gefärbten, Schatten liebenden Straußgras bestücken.
Entsprechende Rollrasen mit einem geringen Anteil von maximal 10 Prozent Rotes Strauß-Gras sind auch für halbschattige Gebiete und für feuchte Lagen empfehlenswert. In den meisten Rollrasen und Saatgutmischungen ist das Rote Strauß-Gras in einem niedrigen Umfang enthalten. Eine Begründung dafür ist die Unempfindlichkeit gegenüber eines tiefen Rasenschnittes und der mittlere Bedarf an Nährstoffen.
Die extreme Wurzeltiefe ist außerdem eine Voraussetzung dafür, dass sich Rotes Straußgras selbst ausreichend mit Nährstoffen und Wasser versorgen kann. Für ein zusätzliches Düngen auf kargem Erdreich ist Rotes Strauß-Gras dennoch dankbar. Ist die Düngung jedoch zu heftig, kann Rotes Straußgras rasch von anderen, dominanten Grasarten verdrängt werden.
Winterfestes Rotes Strauß-Gras eignet sich zum „Reparieren“ ausgedünnter Stellen von Rasenflächen und für wenig Rasenareale, die einer geringen Belastung unterliegen. Teilweise kann Rotes Straußgras auch als Gebrauchsrasen in Frage kommen.

Hainrispe

Das Hain-Rispengras, kurz auch als Hainrispe bezeichnet, ist ein Rispengras aus der Familie Süßgräser. Um eine gleichmäßige, frisch grüne Rasenfläche zu schaffen, wird das Hain-Rispengras wegen seiner satten Färbung gern ausgewählt.
Positive Eigenschaften der Hain-Rispe sind zunächst ihre hohe Toleranz gegenüber Schatten und sparsamem Lichteinfall sowie ihre krautige Wuchsform. Trotz der Horst- beziehungsweise Büschelbildung kann die Hainrispe ohne Weiteres bis zu einem halben Meter oder sogar bis zu 80 cm hoch werden. Die Seitentriebe begünstigen ein büschelartiges Aussehen. Horste ausprägende Rasenarten wie die Hainrispe zeichnen sich durch eng nebeneinander wachsende, dicht stehende Halme aus. Daraus resultiert ein gleichmäßiges, teppichähnliches Erscheinungsbild. Charakteristisch für das Hain-Rispengras ist das lockere Wachstum in Kombination mit einer Bestandsbildung einzelner Pflanzen.
Die Hain-Rispe zeigt nicht wie das Rote Straußgras ein tiefes, sondern eher ein flaches Wurzelwachstum. Sie bevorzugt daher halbschattige oder schattige Orte, in denen in den oberen Erdschichten genügend Wasser und Nährstoffe vorhanden sind. Starke Trockenheit über einen längeren Zeitraum hinweg, verträgt die Hain-Rispe nur äußerst schlecht. Dann muss gewässert werden, ansonsten vertrocknet die Grasnarbe schnell und wird unansehnlich.

Vorteile des Hainrispengrases:

  • ausgezeichnete Schattenverträglichkeit
  • weit verbreitet, wächst gut auf baumreichen Grundstücken
  • verbessert die Nachhaltigkeit von Grasflächen
  •  für Landschaftsrasen in Schattenbereichen empfehlenswert

Nachteile des Hainrispengrases:

  • Trittfestigkeit stark reduziert
  • schlechte Schnittverträglichkeit
  • weist schnell Schäden auf
  • stirbt bei zu häufigem Mähen ab

Vor allen Dingen dann, wenn der Rasen zu tief geschnitten wird, verschwindet das Hain-Rispengras rasch. Als ausgesprochener Schattenrasen hat die Hainrispe im Garten- und Landschaftsbau dennoch ihre Berechtigung.

Welche Gegebenheiten sind für ein erfolgreiches Wachstum notwendig?

Zunächst ist es wichtig, dass der Boden einen pH-Wert zwischen 6,0 und 7,5 aufweist. Der beste Zeitpunkt für das Verlegen eines Rollrasens mit Hain-Rispe ist im Frühling, wenn die Temperatur des Bodens nicht unter 10 °C liegt. Bei Rollrasen können sich die Rasenfreunde mehr Zeit nehmen, denn das kann bis Anfang Oktober erfolgen. Bei beiden Arbeiten sollte der Untergrund durch Grobplanum und Feinplanum zuvor aufgearbeitet und geebnet werden. Vor der Saat beziehungsweise dem Aufbringen des Rollrasens sollte der Boden mindestens zwei Wochen ruhen.
Ein ausgesprochener Schattenrasen wie die Hain-Rispe lebt mit einem eingeschränkten Umfang an Sonnenlicht. Das funktioniert bis zu einem gewissen Maß. Um zu überleben, bedarf die Hainrispe einen Mindest-Lichteinfall, der sich technisch ausgedrückt, zwischen 1.000 und 2.200 Lux bewegen sollte. Dieser Parameter wird als Lichtkompensationspunkt deklariert. Mit einem Lichtmesser lässt sich diese Komponente bestimmen. Ist der Lichtumfang zu gering, kommt der pflanzliche Stoffwechsel zum Erliegen.
Zum Auskeimen der Samen sind ausreichende Lichtverhältnisse und ein lockerer, nährstoffreicher, am besten ein humoser Boden optimal. Anhaltende Staunässe sollte vermieden werden. Schattenrasen> wie die Hainrispe begnügen sich mit einer oberen Bodenschicht von maximal 15 cm. Diese Mindestanforderungen hat auch ein Rollrasen, der an einem schattigen oder halbschattigen Standort gedeihen soll.
Die Hainrispe wird es danken, wenn die Pflege auf ihre Bedürfnisse abgestimmt ist. Die Schnitthöhe sollte alle 2 bis 3 Wochen nicht unter 6 cm gewählt werden. Düngen, Vertikutieren und Wässern (im Sommer zweimal in der Woche) sind obligatorische Pflegemaßnahmen.

Gemeine Rispe

Sie ist ein weit verbreitetes, in einheimischen Gefilden fast überall anzutreffendes Gras – die Gemeine Rispe. Die Gemeine Rispe liebt feuchte Lagen, die frisch aufgelockert wurden. Sie benötigt eine relativ hohe Konzentration an Nährstoffen, die vor allen Dingen dort gegeben ist, wo es sich um landwirtschaftliche Nutzflächen handelt. Derartige Äcker oder Anbauzonen werden meist zusätzlich mit Dünger versorgt. Unter dieser Voraussetzung vermehrt sich diese Grasart beinahe übermäßig, sodass es zu einer Beeinträchtigung der Nutzbarkeit kommt. Um Nutzland urbar zu machen, ist ein hoher Aufwand an Rasenbekämpfung notwendig. Als sogenanntes „Problemgras“ findet die Gemeine Rispe demnach zunächst wenig Anklang. Darüber hinaus ist die Wertigkeit bezüglich der Futterqualität gering. Sie bildet nur einen niedrigen Ertrag aus und ist in der Lage, andere Kulturrasen schnell zu verdrängen. Die Gemeine Rispe ist durch eine extreme Ausbreitung charakterisiert. Sie nutzt kahle Stellen und Lücken in den Grasnarbe, um sich dort zu manifestieren. Je feuchter das Biotop, desto besser wächst das Gras. Das führt insbesondere zum Ärger der Bewirtschafter beim Anbau von Futtergräsern und Weideland zu einer Reduzierung eines hochwertigen pflanzlichen Nahrungsangebotes. Hobbygärtner und Rasenfreunde können aber davon profitieren. Die Pflanze zeigt hauptsächlich im Frühjahr einen auffälligen Wuchs. Satt grüne Blätter sprießen regelrecht und von der Sprossachse aus prägen sich nach und nach Ausläufer aus. Die Kriechtriebe sind über der Erde angelegt und bilden somit eine optimale Basis für einen regelrecht Filzrasen. Infolge der enorm dicht stehenden Blätter lassen sich oftmals komplette Horste herausziehen, die einen leicht muffigen Geruch aufweisen. Mit den Jahren wird der Grasfilz immer kompakter und regelrecht undurchdringlich. Andere Gräser haben kaum eine Chance, diesen Belag zu durchdringen, was die Gemeine Rispe so konkurrenzlos macht. Das Beseitigen der Gemeinen Rispe gelingt meist nur mit Maschinen. In den trockenen, niederschlagsarmen Monaten lässt sich die Gemeine Rispe auf diese Weise gut bekämpfen. Funktioniert das nicht, dann kann das Nachsäen durchaus Schwierigkeiten bereiten, weil die Samen einfach auf der Grasnarbe liegen bleiben. Ist die Gemeine Rispe erst neu aufgekommen, kann sie noch manuell entfernt werden, indem das komplette Wurzelwerk ausgerissen wird. Die auch unter dem Namen Gewöhnliches Rispengras bekannte Rasenart hat sich durch die im Grünland typische Verdichtung der Böden massiv ausgebreitet. Nährstoffreiche morastige, weiche Böden sowie lehmige Standorte und mit Ton gemischtes Erdreich sind günstig für das Gewöhnliche Rispengras. Wegen der feinen, zarten Morphologie des Gewöhnlichen Rispengrases her gelingt es der Pflanze nur schwer, Nährstoffe über einen längeren Zeitraum hinweg zu speichern.

Woran erkennt man das Gewöhnliche Rispengras zwischen anderen Gräsern?

Die äußere Erscheinung des Gewöhnlichen Rispengrases ist durch spezielle Merkmale bestimmt:

  • rötlich gefärbter Stengelgrund
  • breite Blätter
  • niederer Wuchs
  • büschelige und horstige Ausbreitung
  • filzähnliche Matten entstehen
  • Geschmack und Geruch sind moosig bis muffig
  • massenhafte Anlage von Ausläufern
  • Grasnarbe versiegelt sich von selbst
  • lässt keine anderen Gräser wachsen

Das Gewöhnliche Rispengras wird häufig mit verschiedenen wilden Hirsegräsern verwechselt. Trotzdem wird Rollrasen und Saatgut immer ein kleiner Prozentsatz der Gemeinen Rispe zugefügt. Das hat mit dem widerstandsfähigen, sich verfestigenden Wuchsausmß zu tun, das zu einer belastbaren, strapazierfähigen Grasnarbe führt.

Rohrschwingel

Der ausdauernde Wuchs ist beim Rohrschwingel besonders hervorzuheben. Bei optimalen Bodenverhältnissen wachsen unterirdische Ausläufer, die sich weit verzweigen und dieser Grasart einen guten Halt bieten. Das Gras schafft sich damit optimale Gegebenheiten, um sich auch an Böschungen anzusiedeln. Die Grasbüschel bleiben über den Winter hinweg grün und sind durch eine Verstärkung des Blattbesatzes gekennzeichnet, wenn ein Schnitt erfolgte. Neue Halme bilden sich jedoch nicht mehr aus.
Um sich verbreiten zu können, blüht der Rohr-Schwingel im Juni und im Juli stark aus. Die zierlichen Ährchen tragen die Samen, die ab einem bestimmten Reifegrad ausfallen. Aus den unter der Erdoberfläche verlaufenden Kriechtrieben entspringen vom Frühjahr bis zum Herbst die lockeren Büschel. Die Ausläufer erreichen kaum eine Länge von mehr als 10 cm, neigen aber zu hochgradiger Verzweigung und Infiltration.
Kaum eine Grasart ist so unempfindlich gegenüber wechselnden Bedingungen, wie der Rohr-Schwingel. Er bedeckt überwiegend feuchte Untergründe und bevorzugt nasse Böden. Sogar anhaltende Staunässe macht dem Rohrschwingel keine Probleme. Aber auch auf trockener Erde kann der Rohr-Schwingel eine lange Zeit gedeihen. Ein Gras wie der Rohr-Schwingel mag Böden mit einem neutralen bis mäßig sauren Milieu.
Das sind hauptsächlich sicker- oder staunasse Refugien, die reich an basischen Substanzen und an Kalk sind. Eine ausgezeichnete Wuchsvoraussetzung für den fast ausschließlich als Obergras geeigneten Rohrschwingel stellen sogenannte wechselfeuchte Areale dar. Böden, die nicht entwässert sind und bei denen auch in kühlen Jahreszeiten das kalte Wasser stehen bleibt, bevorzugt diese Rasenversion. Dann wachsen die Halme bis zu einer stattlichen Größe von bis zu 1,5 m heran.

Vorteile des Rohrschwingelgrases:

  • resistent gegenüber Wassermangel
  • winterhart und frostbeständig
  • robust und dicht
  • äußerst belastbar
  • überaus trittfest
  • unempfindlich gegenüber abiotischen Umwelteinflüssen (Überflutung, reduziertes Sauerstoffangebot im Boden)
  • arm an Blättern
  • bildet wenige Halme aus
  • zeigt Horste

Von der Optik her ist der Rohr-Schwingel dem Wiesenschwingel ähnlich. Ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal zwischen beiden Grasarten sind die beim Rohrschwingel zu beobachtenden groben Triebe. Außerdem besitzt der Rohr-Schwingel eher rau geränderte Blätter.
Veredelte Sorten des Rohrschwingels haben einen hohen Stellenwert als Futtergras. Durch die Widerstandsfähigkeit kann der Rasen auf zweifache Art und Weise genutzt werden. Einmal als Futterbasis und einmal als Bodenbedeckung für die Haltung von Pferden. Als ausgesprochenes Weidegras nehmen die Tiere den Rohr-Schwingel nur an, wenn die Triebe frisch und jung sind. Veraltet die Grasnarbe kommt es überwiegend zu einem Verdrängen anderer Gräser.
Der Rohrschwingel ist eine langlebige Begrünung, die sich für den Betrieb von Pferderennbahnen und Motorradstrecken eignet. Teilweise durchdringt der Rohrschwingel bereits angelegte Tritt- und Kriechrasenflächen schon von selbst und kann im Übermaß zu einer Beeinträchtigung der Ästhetik führen. Einschränkungen bei der Pflege sind dahingehend zu beachten, dass der Schnitt nicht zu tief ausfallen darf. Für Rasensorten, die unter starker Trockenheit leiden, kann der Samen und der Rollrasen mit dem Rohrschwingel als passende Einsaat beziehungsweise als Sanierungsfläche genutzt werden.
Wissenswert ist, dass der Rohrschwingel diverse Bodeneigenschaften anzeigen kann. Verdichtungen im Boden und eine Vernässung des Standortes sowie eine Sauerstoffverarmung lassen den Rohr-Schwingel regelrecht sprießen. Das Gras gedeiht schlecht im Schatten, denn es benötigt viel Licht.