Maulwurf aus dem Garten vertreiben:
So gelingt es!


Der europäische Maulwurf (Talpa europaea) ist in vielen Grünflächen heimisch und vertilgt dort Schnecken und andere Insekten. Die Gänge des Wühlers sind allerdings vielen Gärtnern ein Dorn im Auge. Einige Maßnahmen helfen, den Maulwurf vom Rasen zu vertreiben.

Alles auf einen Blick


Der Maulwurf: ein ungeliebter Nützling

Maulwürfe sind kleine Säugetiere, die unterirdische Tunnel graben und sich hauptsächlich von Insekten ernähren. Die in Europa heimischen Maulwürfe sind zwischen 10 und 17 Zentimeter lang und haben einen bis zu 4,5 Zentimeter langen Schwanz. Mit einem Gewicht von meist weniger als 100 Gramm sind die Tiere zwar leicht, allerdings haben sie auch eine enorme Kraft, die von ihrem walzenförmigen Rumpf ausgeht. Mit ihren Grabwerkzeugen können sich Maulwürfe schnell durch das Erdreich fortbewegen. Dabei kommen sie Gärtnern sogar zugute, weil sie Insekten fressen und den Garten auflockern.

Doch zu viele Maulwürfe und der Garten erinnert eher an einen frisch umgegrabenen Acker. Deshalb und aufgrund seiner Hinterlassenschaften wird der Maulwurf von vielen Gartenbesitzern als Schädling angesehen. Meistens lässt er sich mit einfachen Mitteln vertreiben. Doch nicht alle Maßnahmen sind erlaubt.

Sanfte Methoden, um den Maulwurf zu vertreiben

Maulwürfe haben ein Revier von bis zu 5.000 Quadratmetern und häufen täglich bis zu 20 Hügel auf. Die Tiere reagieren allerdings auch relativ empfindlich auf Gerüche und Geräusche und können dadurch effektiv vertrieben werden.
Duftnoten wie verdorbene Milch, Knoblauch oder ätherische Öle mögen Maulwürfe überhaupt nicht. Auch Fischköpfe oder warme Hefe überreizen die Nase des Talpa europaea. Die Gerüche werden in Form von Produkten aus dem Baumarkt im Maulwurfhügel oder in den Gängen platziert. Hierfür muss der Hügel geöffnet und anschließend sorgfältig wieder verschlossen werden, damit das Tier keinen Verdacht schöpft.

Manche Gärtner setzen auf aufgebrauchte, umgedrehte Spirituosenflaschen. Der Alkohol verbreitet einen für die Tiere unangenehmen Geruch, während die Flaschenhälse hohe Töne erzeugen, die den empfindlichen Gehörgängen der Maulwürfe Schmerzen bereiten.
Auch Meerrettich gilt als Geheimtipp gegen Maulwürfe. Die scharfe Pflanze reizt die empfindliche Nase der Tiere, die sich fortan ein neues Revier suchen.
Die Bayerische Gartenakademie empfiehlt intensives Düngen sowie zerdrückten Knoblauch als wirksame Mittel gegen Maulwürfe.

Maulwürfe mit Geräuschen vertreiben

Der Maulwurf hat zwar keine Ohrmuscheln, über seine Haare nimmt der Wühler dennoch Schallwellen auf. Es ist also möglich, Maulwürfe mit lauten und unangenehmen Geräuschen zu vertreiben. Dazu bietet sich zum Beispiel eine Metallstange an, die weit in das Erdreich gerammt und mit einem Hammer beschlagen wird. Die lauten Frequenzen treiben die Tiere in die Flucht.
Im Baumarkt sind spezielle Schallwellengeräte erhältlich, welche bestimmte Frequenzen ins Erdreich senden. Die Wirksamkeit dieser Produkte ist allerdings fragwürdig.

Das Revier eingrenzen: So kommen die Maulwürfe nicht weiter

Maulwürfe können bis zu sieben Meter pro Stunde graben. Falls sie sich nicht sofort vertreiben lassen, kann ihr Revier mit einigen Mitteln eingegrenzt werden. Zunächst gilt es, Gemüse und Blumen mit einem Metalldraht auszukleiden. Dann gelangen die Wühler nicht mehr an die Wurzeln. Die weitere Maßnahme besteht darin, den Garten mit dünnen Kunststoffdrähten zu versehen. Die Drähte werden im Erdbereich platziert und stellen eine natürliche Barriere für die Maulwürfe dar. Bei ausreichend Zäunen kommt der Maulwurf nicht mehr weiter und sucht sich frustriert ein neues Revier.

Maulwurf vertreiben mit Wasser

Auch mit Wasser können Maulwürfe vertrieben werden. Die Tiere reagieren empfindlich auf Feuchtigkeit, die in die Gänge dringt oder die Hügel aufweicht. Es empfiehlt sich, die einzelnen Hügel mit einem Gartenschlauch aufzuschwemmen. Dann läuft das Wasser durch den Hügel in die Maulwurfsgänge und vertreibt das Tier. Damit der Hügel selbst nicht beschädigt wird, ist ein behutsames Vorgehen wichtig.
Zuletzt ist es natürlich auch möglich, die Hügel des Maulwurfs einzuebnen. Das gelingt mit einem handelsüblichen Spaten oder einer Schaufel. Die Hügel sollten sanft geglättet werden. Die Graspflanzen profitieren vom dem sauerstoffreichen Boden. Der Rasenmäher ist kein gutes Mittel, um Maulwurfshügel einzuebnen, da sich in der Erde oftmals Steine und Wurzeln befinden.

Was darf ich nicht?

Maulwürfe können Blumenbeete ruinieren und den Kunstrasen verunstalten. Auch wenn sie manchmal ein Ärgernis für den Gärtner darstellen, dürfen sie nicht ohne Weiteres gejagt werden. Denn Maulwürfe stehen unter Naturschutz.
Es ist demnach nicht erlaubt, Maulwürfe zu fangen oder zu töten. Wenn dem Maulwurfbefall durch die herkömmlichen Mittel nicht beizukommen ist, sollte ein professioneller Schädlingsbekämpfer hinzugezogen werden. Der Profi kennt meist noch weitere Mittel, um den Tieren entgegenzuwirken und kann notfalls auch den Garten umgraben. Um einen Maulwurf einfangen zu dürfen, wird ein Fallenfangschein oder eine Sondererlaubnis von der zuständigen Behörde benötigt.
Das Fangen von Maulwürfen, etwa mit einer Tierfalle oder mit Lockmitteln, ist verboten. Sollte einmal ein Maulwurf in eine Tierfalle gelangen, muss er zügig wieder in die Freiheit entlassen werden. Wer dagegen verstößt, riskiert ein hohes Bußgeld.

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