Der gepflegte Rasen


Der Außenbereich hat in den letzten Jahren an großer Bedeutung gewonnen. Der Garten wird mit dem gleichen Augenmerk gestaltet und gepflegt wie der wohnliche Innenbereich. Prachtvoller Mittelpunkt ist häufig eine ordentliche Rasenfläche. Satt Grün und dicht an dicht sollen die Graspflanzen stehen, um einen optimalen Eindruck zu schaffen. Damit die Schönheit lange erhalten bleibt, benötigt eine Rasenfläche eine sorgfältige Pflege. Von den ersten frostfreien Tagen bis zu den kühlen Wochen im Jahr verlangt der Rasen Aufmerksamkeit. Mähen, Wässern, Düngen gehören zu den Selbstverständlichkeiten. Doch auch Schädlinge und Wildkräuter setzen dem zarten Grün zu und fordern den Gärtner. Unterstützung findet sich im technischen Bereich, sodass die Rasenpflege zum Vergnügen wird.

Einen Klick entfernt:


Rasenmähen ist die Basis eines gesunden Rasens

Die Wurzeln des Rasens beginnen ab einer Temperatur von 10 °C zu wachsen. Die grünen Spitzen entwickeln sich bei etwas wärmeren Temperaturen. Das bedeutet, dass mit den ersten sonnigen Tagen im Frühjahr der erste Rasenschnitt ansteht. Dazu den Rasen von den Spuren des Winters befreien und kleine Äste sowie letzte Blätter abharken. Hat ein Maulwurf Spuren hinterlassen, ist jetzt ein guter Zeitpunkt, die Erdhaufen zu beseitigen und Löcher aufzufüllen.

Eine gute Grashöhe im Frühjahr sind drei bis vier Zentimeter, bei sommerlichen Temperaturen darf das Gras etwas länger sein. Rasen sollte pro Mähdurchgang nicht mehr als ein Drittel gekürzt werden. Ist das Gras höher, etwa nach dem Urlaub, sind mehrere Schnitte in kurzer Zeit besser als ein radikaler Schnitt. Bei optimalen Wachstumsbedingungen sollten Sie wöchentlich mähen. Grundsätzlich sind regelmäßige Mähdurchgänge mit wenig Grasschnitt besser, als selten zu mähen und viel Rasenschnitt zu haben. Regelmäßiges Mähen hat einen positiven Einfluss auf die Dichte des Rasens. Vor der Ruhephase im Winter steht das letzte Mähen im Jahr an. Erst wenn die Temperaturen sich unter 10 °C halten, beendet der Rasen seine Wachstumszeit.

Spindelmäher

Der etwas nostalgisch wirkende Spindelmäher wird oft unterschätzt, kann aber dennoch Vorteile aufweisen:

  • Er benötigt keinen Strom, 
  • ist überall einsetzbar und 
  • für kleine Flächen gut geeignet. 

Ein Spindelmäher sammelt das Schnittgut nicht ein. Das bedeutet, dass nach dem Mähen geharkt werden muss. Das ist nicht zwangsläufig ein Nachteil. Harken entfernt trockene und abgestorbene Graspflanzen. Wird sehr oft gemäht, ist der Abschnitt kurz genug, um als Mulch zwischen die Graspflanzen zu fallen. Der Zeitaufwand ist mit einem Spindelmäher hoch, die Pflege des Rasens mit dem Handmäher hat jedoch eine unübertroffene Umweltbilanz.

Motorisierte Mäher

Rasenmäher mit Motorbetrieb werden als Handmäher und Aufsitzmäher angeboten. Modelle mit Stromantrieb sind mittlerweile sehr leise. Die Reichweite wird von der Kabellänge oder der Akkulaufzeit bestimmt. Benzinmäher überzeugen durch ihren freien Einsatz und ihre Leistungsstärke. Aufsitzmäher verfügen über breite Schneideflächen, sammeln aber nicht unbedingt den Rasenschnitt ein.

Mähroboter

Die selbstständigen Gartengeräte sind in viele Haushalte eingezogen und liefern eine überzeugende Gartenpflege. Der Rasen wird auf eine optimale Halmlänge gehalten, der kurze Halmschnitt fällt zwischen den Rasen und dient als Dünger und Mulch. Mähroboter sind ein zusätzlicher grüner Daumen. Sind einmal die Grenzen für den Rasenmäher eingerichtet, übernimmt der Roboter allabendlich die Pflege. Mähroboter sind für Grundstücke mit einer zusammenhängenden Rasenfläche sehr gut geeignet und lassen viel Zeit für den Genuss des Gartens.

Hier scheiden sich die Geister..

Welche Mähmethode die Beste ist, grenzt an den Bereich der Philosophie. Jeder Rasenmäher hat Vor- und Nachteile und benötigt einen unterschiedlichen Zeitaufwand des Gärtners – natürlich fließen auch die Gegebenheiten des Grundstücks in die Entscheidung für den richtigen Rasenmäher ein.

Wasser für gesundes Wachstum

Bei sommerlichen Temperaturen und wenig Niederschlag benötigt eine Rasenfläche zusätzliches Wasser. Wirkt das Gras welk, ist der Zeitpunkt zum Wässern gekommen. Wie bei allen Pflanzen, sollte morgens oder abends gegossen werden. Rasenpflanzen neigen bei regelmäßiger, aber nur kurzer Bewässerung zur Wurzelbildung an der Oberfläche. Das macht das Gras anfälliger für Trockenheit. Für eine gute Wasserversorgung in trockenen Perioden ist eine tiefe Verwurzelung wichtig. Erreicht wird eine optimale Wurzelbildung mit einer Bodendurchfeuchtung bis zu 10 Zentimeter. Das Bewässern sollte daher nur zweimal in der Woche erfolgen, dann aber so lange, bis der Boden durchnässt ist.


Den Rasen stärken mit Dünger, Kalk und Sand

Für ein kontinuierliches Wachstum des Rasens gehört das Düngen zur Rasenpflege dazu. Das Grün wird gestärkt und ist widerstandsfähiger gegen Wildkräuter und Moose. Zeigen sich gelbe Flecken im Rasen, ist das ein Zeichen die Rasenpflege zu intensivieren.
Im Handel werden mineralische und organische Dünger Angeboten. 

Mineraldünger haben die Zusatzbezeichnung NPK. Sie bezieht sich auf die für Graspflanzen notwendigen Elemente Stickstoff (N), Phosphor(P) und Kalium (K). Stickstoff wirkt sich positiv auf das Wachstum aus, Phosphor stärkt die Wurzeln und Kalium unterstützt die Wasserversorgung der Pflanzen. Dünger mit Langzeitwirkung geben die Wirkstoffe langsam ab und versorgen den Rasen zuverlässig mit Nährstoffen. 

Organische Dünger sind natürlichen Ursprungs. Die bekanntesten sind Hornspäne, Schrotmehl und Kompost. Organische Dünger gehören ebenfalls zu den Langzeitdüngern. Für eine Versorgung über das ganze Jahr ist jeweils eine Düngegabe im Frühjahr, im Spätsommer und im Herbst empfehlenswert. Handelsübliche Frühjahr- und Herbstdüngungsmischungen sind auf die jahreszeitlichen Ansprüche in der Rasenpflege abgestimmt. Startdünger richtet sich an die Bedürfnisse von neu angelegten Rasenflächen.

Ein gesunder Rasen ist abhängig von der Bodenbeschaffenheit. Wichtig für kräftige Graspflanzen ist der pH-Wert des Bodens. Er gibt eine Aussage darüber, ob der Untergrund zu sauer ist. Der Gartenbedarf hält Teststreifen bereit, mit denen der pH-Wert schnell ermittelt werden kann. Optimal ist ein Wert zwischen 5,5 und 6,5. Liegt der Wert darunter, ist der Boden also sauer. Rasenkalk hilft, um den Wert zu verbessern. Das Kalken kann durchgeführt werden, sobald der letzte Schnee abgeschmolzen ist.


Ein verdichteter Boden ist für alle Pflanzen eine Herausforderung. Gegen einen zu festen Boden hilft Sand. Einfachen Bausand etwa zwei Zentimeter hoch aufbringen und gleichmäßig verteilen – mit der Zeit dringt der Sand in den Boden ein und lockert die oberste Schicht auf.

Gegen Löwenzahn, Gänseblümchen und Co.

Wildkräuter sind Pflanzen, die zur falschen Zeit am falschen Ort wachsen. Wirken Gänseblümchen noch charmant, so stören andere Pflanzen die Optik im Rasen und verdrängen nach und nach den gepflegten Rasen. Viele Maßnahmen der Rasenpflege verhindern die Ausbreitung von unerwünschten Pflanzen. An schattigen Stellen oder unter Laub, das nicht abgeharkt wurde, entwickeln sich schnell Moose und Unkraut. Tiefwurzelnde Pflanzen wie Löwenzahn und Gänseblümchen müssen ausgestochen werden. Bleiben Wurzelreste im Boden, wachsen die Unkräuter nach. Beim Ausstechen entstehen unschöne Löcher, die wieder ausgebessert werden müssen. Gegen flächige Unkräuter hilft Vertikutieren und das Mulchen der Rasenfläche.

Unkraut erfolgreich entfernen

Für die meisten Hobbygärtner zerstört Unkraut im Rasen das schöne Bild des satten Grüns. Wie können Sie Unkraut bekämpfen?

Vertikutieren

Vertikutieren ist das Zauberwort in der Pflege des Rasen. Abgestorbenes Material, das nicht vollständig verrottet, Moos und Unkraut nehmen den Rasen die notwendige Luft zum Wachsen. Beim Vertikutieren werden diese störenden Bestandteile herausgeritzt, ohne den Rasen dabei zu beschädigen. Die Grasfläche wird je nach Gerät bis zu 10 Millimeter aufgekratzt. Die Pflanzen erhalten dabei einen Impuls zum Wachsen. Vertikutieren von Anfang an hilft in der Rollrasenpflege, das satte Grün lange zu erhalten. Bei vielen Hobbygärtnern kommt der Vertikutierer zweimal im Jahr zum Einsatz. Im Frühjahr zu Vorbereitung und im Herbst, um dem strapazierten Grün etwas Gutes zu tun.


Rasen pflegen mit Belüften

Ist die Grassode (ausgestochenes, viereckiges Stück Grasnarbe) stark verdichtet und Vertikutieren führt nicht zum Erfolg, hilft es den Boden zu belüften. Beim sogenannten Aerifizieren werden Löcher in den Boden gestanzt. Spezielle Geräte dringen mit hohlen Nägeln in den Boden ein und brechen die Sode auf. Die Löcher werden mit Sand gefüllt. Diese Rasenkur versorgt die Wurzeln wieder mit ausreichend Wasser und Sauerstoff.


Mulchen mit Rasenschnitt

Das Mulchen ist eine organische Düngung für den Rasen. Kleine Graspartikel fallen zwischen die Pflanzen und geben beim Verrotten Nährstoffe ab. Gleichzeitig verhindert das Mulchen die Ansiedlung von Unkraut. Spezielle Mulchmäher oder der Einsatz von Mährobotern erschaffen einen optimalen Kreislauf. Das Gras hat zum Wachsen Nährstoffe verbraucht, die mit dem Schnitt der Pflanze wieder zur Verfügung steht. Die Form der Gründüngung schont das Budget, da weniger Dünger zugekauft werden muss. Zusätzlich entfällt die Schnittgutentsorgung. Gärtner, die spätesten jeden zweiten Tag Mähen, erhalten den gleichen Effekt.


Schädlinge im Rasen

Selbst eine gute Rasenpflege kann die Ansiedlung von Schädlingen nicht verhindern. Erdaufwürfe durch Maulwürfe und Wühlmäuse, Nisthöhlen von Ameisen und blutsaugende Insekten gehören zu den Aspekten, die das Gartenglück trüben. Hat ein Maulwurf den Garten entdeckt, dürfen nur Mittel eingesetzt werden, die das Tier nicht schädigen. Es gibt einige Hausmittel und moderne Schallgeräte, die den Aufenthalt für einen Maulwurf unangenehm machen. Die oberirdischen Spuren entfernen und die Gänge wieder befüllen, ist daher für viele Gärtner Alltag. Ameisen lassen sich schnell mit einem anderen Nistplatz zu Umziehen bewegen und vielen beißenden Insekten wird durch das Vertikutieren die Grundlage für ein Einnisten entzogen. Grasmilben fühlen sich in einem kurz geschnittenen Rasen nicht wohl.

Dem Maulwurf auf der Spur

Auch, wenn die kleinen Tierchen süß erscheinen, im eigenen Garten eingezogen, richten sie eher Unheil an. Erfahren Sie, wie Sie Maulwürfe sanft vertreiben.

Rasen nachsäen

Besonders nach dem Vertikutieren wird es sichtbar, wenn die Rasenfläche Schaden genommen hat. Lichte Stellen oder grasfreie Löcher, an denen Unkraut stand oder der Maulwurf seine Spuren hinterlassen hat machen sich deutlich. Unschöne Stellen können mit Saatgut ausgebessert werden. Für die Nachsaat auf die Rasensorte zurückgreifen, die beim Anlegen der Fläche verwendet wurde. Nach Saatanleitung auf die kleine Fläche ausbringen und regelmäßig gießen. Ist die Rasenfläche großflächig strapaziert und den Rasen zu pflegen ist zu arbeitsintensiv, hilft ein vollständiges Entfernen der alten Sode und die Verlegung von Rollrasen, um sich wieder am Grün zu erfreuen.